Sozialkompetenz erwirbt man nicht von Geburt an, sondern man muss sie lernen. Der Lernprozess setzt bereits bei den Kleinsten in der Familie ein. Je nach eigener sozialer Fähigkeit und Selbstwert der Eltern, kommen die Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. Soziale Kompetenz kann man jedoch in jedem Lebensalter verbessern und weiter trainieren. Hier setzt das Sozialkompetenztraining an.
Sozialkompetenz bedeutet auch, immer in einem Miteinander zu agieren. Hierfür ist es erforderlich, eine notwendige Empathie für Mitmenschen zu entwickeln und das größtmögliche Mass an Toleranz zu zeigen.
In der alltäglichen Interaktion in der Gesellschaft werden häufig Grenzen überschritten. Gültige Regeln oder Werte werden ignoriert und umgangen.
Konflikte entstehen oft aufgrund von Grenzüberschreitungen. Es wird einem „zu viel“, die persönliche oder strukturelle Grenze wurde überschritten – schon ist ein Streit entfacht. Wie können große und kleine Konflikte gewaltfrei gelöst werden? Ein wertvoller Ansatz, da doch Konflikte immer eine Chance für Veränderung darstellen.
Wie kann man verhindern, dass sich die Gewaltspirale immer weiter nach oben dreht und die Situation eskaliert?
„Grenzen sind da zu ziehen, wo Gefahren drohen, wo Menschen geschädigt werden und das gesellschaftliche Leben dies erfordert“
Auslöser hierbei sind häufig vermindertes Selbstwertgefühl, fehlendes Selbstbewusstsein und geringe Frustrationstoleranz. Dennoch sind Jugendliche, die derartige Defizite in sich tragen, darauf aus, auf sich aufmerksam zu machen. Sie wollen gesehen werden. Dabei entwickeln sie Handlungsweisen und Strategien, die unerwünscht sind, sich aber in ihrer Intensität potenzieren.
Die Haltung im Sozialkompetenztraining basiert auf der konfrontativen Pädagogik. Damit einher geht der Grundsatz:
„Ich kann dich verstehen, und ich bin nicht einverstanden mit dem, was Du tust.“
Die Anleitung und Handlungsweisen im Training beruhen grundsätzlich auf Wertschätzung und Beziehung zu den Teilnehmern.
Das Sozialkompetenztraining fördert zunächst die Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion, sodass das eigene Verhalten gespiegelt wird und selbst beurteilt werden kann. Erst daraufhin ist es möglich, die eigenen Handlungsweisen gegebenenfalls zu verändern oder zu verbessern.
Das Angebot soll eine positive Veränderung der sozialen Handlungsfähigkeiten bewirken und dem Jugendlichen ermöglichen, seine sozialen Kompetenzen zu erweitern, die Konfliktfähigkeit zu erhöhen, mehr Frustrationstoleranz und Selbstbewusstsein zu erlangen. Die Möglichkeiten zur Steigerung der Sozialkompetenzen sind im Husky Projekt vielschichtig. Neben Ressourcen findenden und fördernden Aufgaben nehmen auch die Huskys im tiergestützten Ansatz eine wertvolle Rolle ein, indem sie den Zugang zu den Jugendlichen häufig erleichtern können.
Im tiergestützten Setting
Die Hunde bewegen sich während der Trainingseinheiten frei und offen in der Gruppe. Bei Missstimmungen, latenter Aggression oder nicht erwünschtem Verhalten, ziehen sie sich zurück. Die wichtigsten Intentionen des Trainings sind:
- Verbesserung des Gesundheitszustandes, sowie der Motorik
- Verbesserung der körperlichen Selbstwahrnehmung
- Verbesserung der sozialen und emotionalen Wahrnehmung
- Akzeptanz von vorgegebenen Regeln
- Identifikation mit der Aufgabenstellung
- Schaffung von Verantwortungsbewusstsein
Bei der Beschäftigung mit den Hunden können eine Vielzahl an Zielsetzungen aus dem emotionalen und sozialen Bereich, in der Wahrnehmung und Motorik sowie in der Kommunikation und Interaktion gefördert werden.